Parastou Forouhar’s

Digital Archive

on the Work and Life of Parwaneh and Dariush Forouhar

www.forouharha.net, May, 2016

Am 21. November 1998 erfuhr Parastou Forouhar, dass ihre Eltern, Dariush und Parwaneh Forouhar, beide oppositionelle Politiker, in ihrem Haus in Teheran, einem vom iranischen Geheimdienst initiierten Auftragsmord zum Opfer gefallen sind.  Dariush und Parwaneh Forouhar, die seit den sechziger Jahren im Iran für Demokratie und die Trennung vom Religon und Staat gekämpft hatten, erst in kritischer Opposition zum Shah, dann in kritischer Opposition zu Ajatollah Chomeini, waren die erste Opfer dieser Reihe an Verbrechen. Zwei Mitglieder der Schriftstellerverband, Mohammad Mokhtari und Mohammad Djafar Pouyandeh und zwei aktivisten Madjid Sharif und Piruz Dawani waren die weiteren Opfern.

Die Ermordeten von Herbst 1998 waren nicht die ersten Opfer solcher Gewalttaten. Oppositionelle Politiker und Intellektuelle, die sich aktiv für Meinungsfreiheit eingesetzt hatten, wurden im Laufe der Jahre im Iran, aber auch im Ausland, tot auf der Straße oder in ihren eigenen Wohnungen aufgefunden.
Parastou Forouhar hat sich die Auklärung der politischen Morde ihrer Eltern zu einer Lebensaufgabe gemacht. Spuren dieser Gedächtnis-, Treue- und Trauerarbeit durchziehen Parastou Forouhars gesamtes künstlerisches Werk.
Parwaneh Forouhar
Parwaneh Forouhar
Parwaneh and Dariush Forouhar
Parwaneh and Dariush Forouhar
Parwaneh Forouhar
Parwaneh Forouhar
Dariush Forouhar
Dariush Forouhar
Parwaneh and Dariush Forouhar
Parwaneh and Dariush Forouhar
Seit 1998 zeigt Parastou Forouhar als Teil ihrer künstlerischen Arbeit verschiedene Rauminstallationenen zur Aufklärung der Morde an ihren Eltern mit Hunderten von Dokumenten, die sie selbst recherchiert hat.
Parastou Forouhar hat diese Rauminstallationen in bedeutenden Räumen internationaler zeitgenössischer Kunst gezeigt, so etwa in der Neuen Galerie im Landesmuseum Graz (2003), im Hamburger Bahnhof Berlin (2003), oder der Schirn Kunsthalle Frankfurt (2001).
Nun, im Mai, 2016, veröffentlicht Parastou Forouhar wichtige Dokumente, Photos, Briefe, und persönliche Erinnerungen an das Leben und Arbeiten ihrer Elten vor und nach der Revolution (1979) erstmals in Form eines digitalen Archivs.